Caspar David: Der Wanderer – ohne Kompass gehen

Jobst von Berg, Video
Michael Rettig, Klavier
Tao Song, Cello

Ein Konzertprogramm für Klavier, Cello und Video. Inspiriert von Arvo Pärt, Philip Glass, Eleni Karaindrou und J.S.Bach. Melodiös, teilweise minimalistisch, romantisch.Jobst von Berg ist mit seiner Videokamera losgezogen. Zu Fuß. Ohne Kompass. Von der Peripherie der Städte, entlang von Industriebrachen und Großbaustellen über Wiesen, durch Wälder, über Höhenzüge, vorbei an einsamen Dörfern durch Hitze und Kälte im Frühling, Sommer, Herbst und Winter hin zum Meer.Die Langsamkeit des Gehens ermöglicht im Gegensatz zur Schnelligkeit, die auf Vergessen und Vermeiden angelegt ist, eine gesteigerte Wahrnehmung von Außen und Innen. Die Durchquerung von äußeren Räumen geht einher mit der Durchquerung innerer Räume. Die Schritte vermessen Raum und Zeit. Der Körper wird zur einzigen festen Koordinate. Die Uhren gehen langsamer.
Heideggers kurzer, höchst aktueller Text „Vom Zuspruch des Feldwegs“ ist in den Film eingesprochen und erzählt vom Zusammenhang zwischen dem Gehen, dem Einfachen und dem Erinnern.“Immer und von überall her steht um den Feldweg der Zuspruch des Selben: Das Einfache verwahrt das Rätsel des Bleibenden und des Großen. Unvermittelt kehrt es bei den Menschen ein und braucht doch ein langes Gedeihen. Im Unscheinbaren des immer Selben verbirgt es seinen Segen. Die Weite aller gewachsenen Dinge, die um den Feldweg verweilen, spendet Welt.“ Martin Heidegger, Der Feldweg, 1954.
Mit freundlicher Unterstützung von: Gerrit und Eka-Meyer-Lausch-Stiftung, Senator für Kultur Bremen, Arbeit-nehmerkammer Bremen. Premiere: Glocke Bremen, September 2012.

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